Das Leben der osteuropäischen Juden vor hundert Jahren war geprägt von religiösen Vorstellungen und Praktiken, was sich auch in vielen Geschichten von Jizchok Leib Perez widerspiegelt. Auch wenn es oberflächlich manchmal den Anschein hat, lag es Perez jedoch fern, das Bild einer idyllischen heilen Welt zu malen. Hinter der "frommen Fassade", wie es der Literaturwissenschaftler David G. Roskies nannte, zeigte er die Konsequenzen einer übertriebenen Religiosität auf, zu denen Armut, Zwietracht und manchmal auch Tod gehörten.
Die Kurzgeschichte "Kabbalisten" (Originaltitel: Mekubolim) handelt von Reb Jekl, dem Leiter einer Talmud-Schule in einem verarmten polnischen Städtchen, und seinem letzten Schüler, Lemech. Beide tragen aus Armut alte Kleidungsstücke und sind das Hungern gewöhnt. Aber der Hunger macht Lust auf Kabbala, auf die Lehren der Mystik, was nicht ohne Folgen bleibt.
Die Geschichte ist im Kindle-Format bei Amazon erhältlich. Es handelt sich dabei um eine neue Übersetzung aus dem Jiddischen, die sich so weit wie möglich an das Original hält. Ein Anhang bietet Anmerkungen zu Begriffen und Textstellen.
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